Ak­tu­el­le La­ge der Gas­ver­sor­gung in Deutsch­land

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23.06.2022 die Alarmstufe des Notfallplans in Deutschland ausgerufen (FAQ des BMWK zum Notfallplan Gas). Die Alarmstufe folgt auf die am 30.03.2022 ausgerufene Frühwarnstufe. Das Krisenteam Gas ist bereits seit der Frühwarnstufe aktiv, um auf mögliche Liefereinschränkungen oder -ausfälle der Gasversorgung vorbereitet zu sein.

Der Notfallplan Gas basiert auf der Verordnung (EU) 2017/1938 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2017 über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung

(SoS-Verordnung). Er regelt die Gasversorgung in Deutschland in einer Krisensituation.

Der Notfallplan Gas kennt drei Eskalationsstufen – die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Das Eintreten der einzelnen Krisenstufen ist abhängig vom Schweregrad der Störung, den erwarteten ökonomischen und technischen Auswirkungen und der Dringlichkeit der Störungsbeseitigung auf nationaler Ebene.

Die beiden ersten Stufen werden jeweils durch Presseerklärung des BMWK ausgerufen. Die Bundesnetzagentur ist darauf vorbereitet, jederzeit in das Krisenteam einzutreten und dort den stellvertretenden Vorsitz zu übernehmen.

Lagebericht (Stand 11.07.2022; 13 Uhr)

Seit dem 23.06.2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans.
Die Lage ist angespannt und eine Verschlechterung der Situation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment aber stabil. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet.
Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei 64,6 %. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt 26,86 %.

Nord Stream 1 wird seit heute durch Gazprom gewartet. Die Gasflüsse durch Nord Stream 1 liegen deshalb derzeit bei null Prozent. Die Wartungsarbeiten sind bis zum 21. Juli angekündigt. In dieser Zeit wird kein Gas durch Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland geliefert.

Die Wartungsarbeiten der Pipeline finden jährlich statt und waren angekündigt. Der Markt hat damit gerechnet, dass weniger Gas eingespeichert werden kann. Die Gasflusslage ist stabil, die Netzbetreiber haben keine Störungen gemeldet.
Die Angaben zu den Gasflüssen im heutigen Lagebericht beziehen sich auf den Stand des letzten Gastages. Es wurden Werte bis heute Morgen 6 Uhr berücksichtigt.

Die Großhandelspreise sind in Folge der Lieferreduzierung spürbar gestiegen und haben sich zuletzt auf höherem Niveau eingependelt.
Unternehmen und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Gaspreise einstellen.

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© Marion Henneberg