Der schwere Koffer

 

"Jetzt bin ich Zuhause, in Sicherheit, gefüttert und liege in meinem warmen neuen Körbchen.

Ich würde gerne meinen schweren Koffer auspacken damit ich es bloß nicht vergesse.

 

Ich habe so viel zu tragen, so viel Trauer in mir.

Hmm, ja, dort liegt es gleich oben auf dem Koffer.

Hilf mir bitte, die Einsamkeit, den Schmerz, den Verlust auszupacken.

Dort, wo meine Transportbox steht - schau mal - dort verbirgt sich meine Angst und Scham.

Ich sehe alle diese Dinge.

So hart habe ich dafür gekämpft, dort weggehen zu können.

Ich muss meinen Koffer mit all den Lasten der so schmerzlichen Vergangenheit auspacken.

ICH liebte sie, die anderen, die mich verlassen haben.

Aber ich war wohl nicht gut genug oder sie wollten mich einfach nicht mehr.

Vielleicht hat es sie auch gar nicht gekümmert, dass es mich überhaupt gibt.

 

Wirst Du Mensch nun Schweres zu meiner Last hinzufügen?

Wirst Du die Last, die ich trage anschauen und mich wieder zurückbringen?

Oder wirst Du mir helfen, diese Last loszuwerden?

 

Ich bete inständig, dass Du die Zeit hast, meine Qualen auszupacken

und den schweren Koffer endgültig wegzustellen um ihn nie wieder einzupacken.

Ich hoffe, Du machst das.

 

Aber ich komme nun mal mit diesem Koffer - wirst Du mich trotzdem behalten?

Du musst wissen - ich bin so müde."

 

 

Tiere aus dem Tierschutz

Sie alle kommen mit einem Koffer.

Mancher ist schwer und mancher etwas leichter.

Doch sie alle brauchen

Zeit, Liebe, Geduld und unsere Hilfe

um ihre Vergangenheit zu vergessen.

 

Bitte gib niemals auf, sie sind es alle absolut wert!

Quelle: Svenja, Schatzmeisterin von DsN e. V. Tierschutz für alle

 

Wer sich ein Tier aus dem Tierschutz - egal ob Hund oder Katz - in die Familie holen möchte, sollte sich vorher über Einiges im Klaren sein:

 

Hunde:

  • Selten sind die zu erwartenden Eigenschaften des Tieres wirklich bekannt weil Niemand die Abstammung und Herkunft kennt (z. B. Endgröße, Jagd- / Schutztrieb, Vorerkrankungen / traumatische Erlebnisse).
    Man spricht im Vermittlungsjargon dann oft von einem "Ü-Ei" (Überraschungsei).
     
  • Bei Tieren, die nach dem auffinden / einfangen ihre Zeit in sogenannten öffentlichen "Refugios / Sheltern" verbringen mussten, kann weder Stubenreinheit noch ein gutes Verhältnis zum Menschen erwartet werden.
     
  • Diesen Tieren ist unser ganz normales Leben völlig fremd. Sie kennen keinen Straßenverkehr oder uns vertraute Geräusche wie staubsaugen, hupen, die Klingel eines Fahrrades, Lärm von spielenden Kindern, ........ oder im Auto mit zu fahren. Das Alles muss ihnen vorsichtig und mit viel Geduld näher gebracht werden um ihnen die Angst davor zu nehmen.
     
  • Viele dieser Tiere sind aufgrund ihrer Vergangenheit ängstlich und schreckhaft.
    Deshalb ist von Anfang an eine absolute Sicherung des Tieres mit einem speziellen Sicherheitsgeschirr mit zusätzlicher Sicherung durch ein Halsband und 2 Leinen ("Doppelsicherung" siehe Seite "Sicherung generell") unbedingt notwendig.
     
  • Gesundheitlich ist besonders auf die sogenannten "Mittelmeer- oder auch Reisekrankheiten" Augenmerk zu legen.
    Bei Hunden aus dem Mittelmeer-Bereich, Südeuropa und Südosteuropa können die durch Zecken oder Mücken übertragbaren Krankheiten wie z. B. Leishmaniose oder Dirofilariose (Herzwurm) vorkommen. Deshalb sollten die Tiere vor der Ausreise darauf negativ getestet sein.

Katzen:

  • Gesundheitlich ist hier besonderes Augenmerk auf die negativen Ergebnisse der Tests auf
    FelV (Feline Leukämie-Virus) und FIV (Feline Immundefizienz-Virus) zu legen.
     
  • Rund 80% aller Katzen hatten schon einmal Kontakt mit dem Coronavirus.
    Eigentlich ist es harmlos, das Coronavirus. In seltenen Fällen verursacht es ein bisschen
    Schnupfen oder Durchfall. Doch es gibt sie leider auch – die unglücklichen Ausnahmen –,
    nämlich die Katzen, bei denen das Coronavirus FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) auslöst.
    FIP gibt es in verschiedenen Formen mit den unterschiedlichsten Symptomen aber sie verläuft
    bisher immer tödlich.
    Ein Auslöser könnte auch der stressige Transport vom Ausland in die neue Familie
    (siehe Dino) oder die Kastration (siehe Pauli) sein.
     
  • Auch bei Katzen aus dem Tierschutz handelt es sich ofmals um scheue, zurückhaltende und evtl. misstrauische Tiere, die sehr viel Geduld, Liebe und Streicheleinheiten brauchen um in der Familie endlich "ankommen" zu können.

Damit man keine Fehler macht und diese evtl. ein Tierleben lang bereuen muss, ist es sehr wichtig den richtigen Verein zu wählen.

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© Marion Henneberg