Wissenswertes über Katzen

Meiner Meinung nach sollten Katzenfreunde, die über die Anufnahme einer Katze - oder auch mehreren - in der Familie nachdenken, sich zunächst klar darüber sein, dass sie sich an lebende Wesen binden. Es gibt einige Punkte, die ich beim Umgang mit Katzen für wichtig halte:

 

  1. Eine Katze wird bis zu 20 Jahre alt - das ist eine lange Zeit und Katzen leiden sehr wenn man sie in eine neue Umgebung und fremde Hände abgibt. Daher sollte man nur dann eine Katze als Haustier und Familienmitglied aufnehmen wenn man sich sicher ist, dass man die Katze langfristig halten kann und möchte.
  2. Eine Katze vertraut ihrem Halter sehr. Sie merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt und nimmt "Schwingungen" von schlechter Laune oder Ärger sofort wahr. Daher sollte man ihr vermitteln, dass Missstimmung nichts mit ihr zu tun hat.
  3. Man sollte bedenken, dass man die einzige „Bezugsperson“ für das Tier ist. Daher sollte man viel Liebe schenken können.
  4. Katzen haben ein gutes Gedächtnis und vergessen nie Etwas.
  5. Man sollte mit seiner Katze reden, um ihr zu zeigen, dass man sie wahrnimmt.
  6. Man sollte einer Katze nie mit Gewalt gegenüber treten (siehe 4. Eine Katze vergisst nie Etwas).
  7. Eine Katze hat ihren eigenen Kopf und setzt deshalb nicht immer um, was man ihr sagt - eine Katze ist kein Hund.
  8. Man sollte sich um das Tier kümmern, wenn es alt wird. Dann braucht eine Katze mehr Aufmerksamkeit und Pflege als zuvor.
  9. Man sollte seiner Katze immer zur Seite stehen. Wenn Arzttermine anstehen, ist eine Begleitung zur Behandlung notwendig, da Katzen Fremden gegenüber meist recht misstrauisch sind.
  10. Den "letzten Weg" sollten ihre Menschen begleiten - es macht den Abschied bedeutend leichter.


Diese Grundregeln scheinen für echte Katzenfreunde selbstverständlich, werden aber nicht immer beachtet. Dabei erleichtern sie das Zusammenleben mit einem Tier sehr und stärken die Beziehung.

Bevor eine Katze in der Familie Einzug hält, sollte man sich überlegen was für eine Katze es denn sein soll.

Muss es eine Rassekatze vom Züchter sein oder gibt man lieber einem Tierheimtier, das mitunter schon sehr lange auf ein schönes Plätzchen bei lieben Menschen wartet, eine Chance genau das Erhoffte zu finden?

 

Strolchi und Loui kamen direkt aus den Tierheimen zu mir. Joschi und Gina wären beide im Tierheim gelandet wenn nicht gerade ein Plätzchen bei mir frei gewesen wäre. Tapsy kommt gar aus Bulgarien und wurde über eine Tierschutzorganisation vermittelt. Ich habe diese Entscheidungen nie bereut weil ich jeden Tag dafür belohnt wurde und werde.

 

Die Investition von mehreren hundert Euro für eine Rassekatze garantiert in keinem Fall, dass diese Katze nie krank wird oder ein überlanges Leben genießt. Eher das Gegenteil ist der Fall wenn bei der Züchtung unter Umständen Inzucht betrieben wurde. Leider gibt es unter Katzenzüchtern auch einige schwarze Schafe. Bei Langhaarkatzen muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass das Fell besonderts viel Pflege braucht. Überzüchtete Perserkatzen haben immense Probleme mit den Augen und der Nase - was ebenfalls sehr viel Pflege - und eventuell auch Tierarztkosten - erfordert.

 

Warnen möchte ich auch vor den sogenannten "Vermehrern". Das sind z. B. Bauernhöfe, die eine große Katzenpopulation haben, da sie sich nicht um die Kastration kümmern. Auch hier kommt es oft zu Inzuchten, die gesundheitliche Probleme bei den Katzen bereiten können. Oftmals kommen die Kätzchen dann mit Würmern, Flöhen und Katzenseuche in ihre neuen Familien, die dann erstmal hohe Tierarztkosten verkraften müssen.

Wollt Ihr eine Katze - oder besser gleich Zwei - gebt Eurem Herzen einen Stoß und schaut mal ins Tierheim in Eurer Nähe. Dort warten in der Regel sehr viele, die sich ein schönes Plätzchen ersehnen. Sie sind geimpft, entwurmt, untersucht und je nach Alter auch kastriert. Das kostet alles Geld und eine Schutzgebühr in Höhe von ca. 80 € sollte Euch das wert sein.

 

Bei einer nachträglichen Zusammenführung von 2 oder mehreren Katzen - vor Allem bei Wohnungs- haltung - sollte auf das Alter und Temperament der Katzen geachtet werden. Eine noch sehr junge Katze ist sehr verspielt und aktiv. Das passt dann eher nicht zu einer bereits älteren Katze, die mittlerweile schon ruhiger und ruhebedürftiger ist. Die Katzen sollten vom Alter und Temperament her ungefähr zusammen passen um den jeweiligen Bedürfnissen gerecht zu werden und Harmonie zu ermöglichen.

Ein sehr schöner Spruch von Sabine Ruthefranz aus dem Buch "Katzenpflanzen" (siehe Buchtipps - Katzen) lautet:

 

"Wenn wir die Welt der Katze in vier Wände stecken, haben wir die Pflicht diese Welt so schön wie möglich zu gestalten. Wir müssen neben Ernährung, Gesundheit & Sicherheit auch für die Seele und die Unterhaltung der Katze sorgen!"

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© Marion Henneberg