Igel

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive insektenfressende Winterschläfer. Sie gehören erdgeschichtlich zu den ältesten noch existierenden Säugetierformen. Ihre Vorfahren lebten schon vor etwa 65 Millionen Jahren, ihr jetziges Aussehen besitzen die Stacheltiere seit circa 15 Millionen Jahren.  Quelle

Die Igel (Erinaceidae) bilden eine Familie von Säugetieren, deren bekannteste Vertreter die in Europa lebenden Arten Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) und Nördlicher Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) sind. Insgesamt umfasst die Familie rund 25 Arten, die in Eurasien und Afrika verbreitet sind. Sie teilen sich in zwei äußerlich deutlich verschiedene Unterfamilien, die Stacheligel (Erinaceinae) und die stachellosen Ratten- oder Haarigel (Galericinae). Quelle

 

Igel sind vom Aussterben bedroht: Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein, auf Straßen kommen jährlich Hunderttausende zu Tode und in Gärten fehlt es häufig an Unterschlupf-Möglichkeiten und Nahrung (Käfer gibt es immer weniger). Igel benötigen giftfreie Gärten, ohne Schneckenkorn und Rattengift. Quelle

 

Beim LBV (Landesbund für Vogelschutz) gibt es viele nützliche Tipps wie man dem stacheligen Gesellen, der ein sehr nützlicher Schädlingsbekämpfer ist, rund um das Jahr helfen kann.

 

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Igel gefunden - was tun?

Igel richtig füttern

Igel sind viel unterwegs und finden normalerweise genügend Nahrung in der freien Natur. In einem Lebensraum mit viel Gras, Hecken und Sträuchern ist ihr Tisch reich gedeckt. Ein Zufüttern wäre dann

nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich. Trotzdem gibt es Situationen, in denen Igel unsere Hilfe brauchen.

 

Im Frühjahr nach dem Winterschlaf sind Igel ausgehungert und benötigen viel Nahrung, um wieder zu Kräften zu kommen. Bei mildem Frühlingswetter finden sie genügend Insekten. Ist das Wetter allerdings sehr unbeständig und der Boden noch gefroren, brechen für die Insektenfresser magere Zeiten an: Ihr natürlicher Speiseplan ist nur spärlich bestückt, die Futtertiere fehlen.

 

Im Herbst kann noch einmal eine Durststrecke anbrechen. Betroffen sind vor allem Igelmütter, die durch

die Geburt und Aufzucht der Igelkinder viel Energie verloren haben.

 

Auch für spät geborene Jungtiere ist es schwierig, sich vor dem Kälteeinbruch noch schnell genügend Speck anzufressen. Den brauchen alle Igel jedoch dringend für einen sicheren Winterschlaf. In der nahrungsarmen Zeit im Frühling und Herbst kann es deshalb durchaus notwendig sein, Igel zu füttern.

 

Ein flaches Schälchen im Garten mit einer Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und Weizenkleie oder Haferflocken eignet sich hierfür prima.

 

Keine Milch!
Geben Sie einem Igel keinesfalls Milch. Igel haben eine Laktoseintoleranz und können Milchzucker nicht abbauen und verdauen. Sie bekommen davon Durchfall, der bis zum Tod führen kann.

 

Weitere interessante Infos und Rezepte siehe Igelfutter - was und was nicht.

 

 

Erste Hilfe im Spätherbst und Winter

Falls Sie im Spätherbst oder Winter bei Tagestemperaturen, die dauerhaft unter sechs Grad Celsius liegen, einen ausgezehrten Igel gefunden haben:
Stellen Sie dem Igel ein kippsicheres, flaches Schälchen mit frischem Wasser in seine Notunterkunft.
Als Erstnahrung eignen sich Katzenfutter, gekochtes Ei oder angebratenes, ungewürztes und nicht gesalzenes Hackfleisch.
Ist der Igel sehr geschwächt, können Sie ihm mit einer Einwegspritze (ohne Nadel) warmes Wasser, Fenchel- oder Kamillentee ins Maul tröpfeln. Bringen Sie kranke und verletzte Igel umgehend zu

einem Tierarzt.

 

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© Marion Henneberg