Charly kam 1985 als mein erster Kater zu mir und war lackschwarz ohne ein einziges weißes Härchen.
Damals haben wir in meiner ersten eigenen Wohnung in Nürnberg gewohnt. Er wurde in einem Garten hinter einem Holzstoß geboren und von der wilden Mamakatze aufgezogen. Über einen Geschäftskollegen
wurde er mir vermittelt.
Kurz nachdem er bei mir einzog (keiner konnte mir sagen wie alt er war aber er fraß bereits festes Futter) begannen auch die Probleme. Er erbrach sich ständig und wurde apathisch. Die Tierärztin, die
ich daraufhin aufsuchte, spritzte ihm ein Mittel gegen Katzenseuche (Charly schrie laut dabei auf) und riet mir ihn alle Stunde mit Babygläschen zu füttern. Außerdem hatte er Milben und Flöhe und sie
gab mir entsprechende Mittel mit.
Ich habe ihn wie empfohlen wirklich jede Stunde gefüttert und zusätzlich mit den Floh- und Milbenmitteln behandelt und Gott sei Dank ging es dem Kleinen bald besser. Als ich nach 1 Woche wieder bei
der Tierärztin vorstellig wurde, sagte sie mir, dass sie nicht gedacht hätte, dass Charly diese vergangene Woche überlebt.
Charly wurde wieder gesund und zukünftig sehr schmusig mir gegenüber - vielleicht aufgrund dieser intensiven "Kümmerung" durch MeinerEiner?
Mit Charly verschwand die Tristesse aus meiner Wohnung. Vorher war meine erste Handlung den Fernseher einzuschalten wenn ich heim kam - nur um etwas zu hören und mich nicht so allein zu
fühlen.
Mit Charly war alles anders. Er forderte nach meinem Eintreffen in der Wohnung natürlich erstmal ein, begrüßt, gestreichelt und gefüttert zu werden. Nach einer Sättigungspause erfolgte dann ein
ausgedehntes Spiel und anschließend die ausgiebige Schmusestunde mit Unmengen von Streicheleinheiten für diesen absoluten Schmusekater.
Ich erinnere mich sehr gerne an ein paar "Faxen" von Charly:
Charly hat mich 1992 durch eine wiederkehrende punktuelle Lethargie auf die Idee gebracht ihm einen Kumpel zu bescheren, sodass ich loszog und aus dem Tierheim Nürnberg Strolchi in die Familie aufgenommen habe. Die Beiden haben sich verblüffend schnell und ohne große Komplikationen zu einem großartigen Team zusammen gerauft.
Leider gingen mit dem Umzug nach Neuendettelsau sämtliche Fotos von Charly bzw. Charly und Strolchi verloren.
Irgendwann - leider zu spät für rettende Aktionen - wurde festgestellt, dass Charly Krebsgeschwüre im Unterbauch hatte. Als es ihm dann eines Tages plötzlich sehr schlecht ging und ich Hals über Kopf mit ihm zum Tierarzt startete, starb er auf der Fahrt dorthin - das war im Mai 1998.
Charly - Du hast die andauernde Katzenfamilie Henneberg begründet. Durch Dich habe ich erfahren, dass Katzen als Familienmitglieder unschätzbar wertvoll und unverzichtbar sind. Vielen lieben Dank dafür von Deiner Dich immer liebenden Dosine.
Mein geliebter Charly - auch Dich werde ich nie vergessen und ich bin sicher wir sehen uns wieder.
Grüß' mir alle anderen geliebten Pfoten dort drüben über der Brücke.